Wie Neujahrsvorsätze für eine gesunde Ernährung umsetzen?

Wie Neujahrsvorsätze für eine gesunde Ernährung umsetzen?

 

Es ist wieder so weit. Ein neues Jahr beginnt und schon werden die (alten) Vorsätze aus der Versenkung geholt. Dieses Mal wird es ganz sicher klappen – zumindest flüstert das die Hoffnung ins Ohr.

 

Wie Du für Dich am besten mit Deinen guten Vorsätzen umgehst, erfährst Du in diesem Blogartikel.

 

Was ist der wahre Grund Deiner (Neujahrs-)Vorsätze?

 

Gute Vorsätze sind schnell gemacht. Besonders in einer Gruppe und zu Sylvester. Doch bevor Du anfängst den schnell ausgesprochenen Vorsatz umzusetzen (oder zumindest jedem davon erzählst, dass Du ihn umsetzen möchtest), schau ihn Dir mal genauer an. Ich habe Dir dazu einige Fragen zusammengestellt, mit denen Du den wahren Grund herauszufinden kannst:

  • Warum hast Du diesen guten Vorsatz wirklich ausgewählt?
  • Klingt er toll?
  • Beeindruckt er andere? Möchtest Du endlich auch mal Anerkennung von den anderen erhalten für Deine Leistung?
  • Haben ihn andere zuerst gesagt und Du wolltest halt nicht ohne Vorsatz dastehen?
  • Hattest Du den Vorsatz schon in der Vergangenheit, hast ihn jedoch nie umgesetzt und jetzt wird es Zeit?
  • Erhoffst Du Dir durch die Umsetzung dieses Vorsatzes insgeheim etwas anderes? Beispiel: Du möchtest gesünder essen (was auch immer das sein soll), um abzunehmen, um dann endlich nicht mehr Single sein zu „müssen“.

 

Ich habe da ein Beispiel: 10 kg abnehmen. Dieses Beispiel ist das häufigste, das mir bei den Erstgesprächen mitgeteilt wird. Der Fokus aufs Abnehmen ist in unserer Gesellschaft enorm und beeinflusst sehr viele Menschen. Durch die Ernährungsbegleitung kristallisieren sich oft andere Ziele. Beispielsweise sollen die Cholesterinwerte wieder in den Normalbereich gebracht werden, der Fleischkonsum soll reduziert werden, die alte Lieblingskleidung soll wieder passen, das Wohlgefühl soll gesteigert werden, etc. Es ist gaaaaaaanz selten, dass das Abnehmen der wahre Grund ist. Er ist nur der bequemste Grund zu benennen, denn schließlich reden ständig gefühlt alle Menschen vom Abnehmen…

 


 

Ganz wichtig:

Wenn Du den wirklichen Grund für Deinen Neujahrsvorsatz kennst, kannst Du ihn auch wirklich umsetzen. Alles andere ist nur sich selbst Steine in den Weg legen.



Solltest Du Deine Vorsätze mit anderen teilen oder für Dich behalten?

 

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Manche behaupten, dass es sinnvoll wäre die Ziele und Wünsche (und somit auch die Vorsätze) mit anderen zu teilen. So verpflichtest Du Dich und baust eine Art Druck auf. Schließlich möchtest Du Dich vor den anderen nicht blamieren, wenn Du Dein Ziel nicht umsetzt. Andere meinen, dass es hilfreicher sei, wenn Du Deine Pläne für Dich behältst und in Ruhe Schritt für Schritt umsetzt. So kannst Du eventuelle Kurskorrekturen unbehelligt durchführen und ohne Beobachtung Deine Ziele erreichen. Wenn Du Dein Ziel erreicht hast und erst dann davon erzählst, ist sogar der Überraschungseffekt wesentlich größer.

 

Ich persönlich bin geteilter Meinung. In meinem Leben habe ich lernen dürfen, dass es auf das Umfeld ankommt. Wenn Dein Umfeld es toll findet, Dir ständig zu erzählen, dass Dein Ziel „Blödsinn“ ist, solltest Du es vielleicht für Dich behalten. Wenn Dein Umfeld Dich gern hat und unbedingt unterstützen möchte, ist es sogar hilfreich Dein Ziel mit ihnen zu teilen, weil Du so Rückendeckung von ihnen erhältst.

 

Wie ist Deine Umgebung?

 


 

Wichtig:

Es ist nur hilfreich den Menschen von Deinen Plänen zu berichten, die Dir auch wirklich helfen wollen. Anderfalls schaffst Du Dir unnötig mehr Hindernisse.



Wie Vorsätze in Handlungen umsetzen?

 

Bei mir selbst und bei der Ernährungsbegleitung wende ich die Kraft der kleinen Schritte an. Das geht folgendermaßen:

  1. Was ist Dein großes Ziel? (bspw. 10kg abnehmen)
  2. Benenne 1 Gewohnheit die dafür wichtig wäre (bspw. jede Mahlzeit besteht zur Hälfte aus Gemüse)
  3. Welchen ganz kleinen Schritt könntest Du dafür heute schon umsetzen? (bspw. zum Mittagessen eine Handvoll Gemüse essen)
  4. Diesen kleinen Schritt machst Du für 3 Wochen und schaust Dir selbst dabei zu. Was läuft gut? Was läuft nicht gut? Wie kannst Du das, was nicht gut läuft verbessern?
  5. Nach 3 Wochen schaust Du, ob Du diesen Schritt beibehalten, ihn erweitern oder austauschen möchtest.

Auch wenn das lapidar klingt, versuch es mal. Bisher haben vermutlich die radikalen Veränderungen kaum bis nichts bei Dir bewirkt. Die kleinen Schritte lassen sich immer irgendwie in den Alltag integrieren. Wenn sie für ein paar Wochen durchgeführt werden, sind sie eine neue kleine Gewohnheit geworden. So kannst Du langfristig nach und nach die vielen kleinen Aspekte Deines großen Ziels in Deinen Alltag einbauen.

 


Info:

Falls Du dabei Hilfe brauchst, schreib mir eine Nachricht und wir lernen uns in einem unverbindlichen Erstgespräch (0€, 30 Minuten) kennen.



Was machen, wenn es mal wieder mit den Vorsätzen nicht klappt?

 

Okay, schauen wir uns mal dieses Thema genauer an. Wenn Vorsätze, Ziele oder Wünsche nicht umgesetzt werden (können), tut das sehr weh. Oft leidet auch der Selbstwert darunter. Das liegt an unserer Betrachtungsweise von Fehlern bzw. Fehlschlägen (allein das Wort tut durch die „Schläge“ ja schon weh).

 

Die gängige Betrachtungsweise ist, dass Fehler schlecht sind. Selbst in der Schule werden die Fehler markiert, nicht jedoch, das was richtig ist. Auch werden nur die Fehler angekreuzt und nur ganz selten wird eine Lösung dazu mitgeliefert. Was wir dadurch lernen ist, dass Fehler dramatisch sind. Sie „versauen“ uns die guten Noten. Bei schlechten Noten gibt es Ärger. Ist es da verwunderlich, dass wir Angst vor Fehlern haben?

 

Das gemeine ist, durch diese Angst vor Fehlern, hören die meisten Menschen auf, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Der Lerneffekt ist dadurch Null! Was meine ich damit?

 

Stell Dir ein Baby vor, das noch nicht laufen kann. Es unternimmt unzählige Versuche, um überhaupt erst einmal das Stehen zu lernen. Es fällt immer wieder hin. Doch mit jedem Hinfallen hat es etwas gelernt. Sei es, dass die Fußstellung nicht korrekt war, das Abdrücken zu zaghaft, die Hüfte nicht im Mittelpunkt lag, etc. Es sammelt somit Informationen bei jedem einzelnen Fehlversuch. Daher möchte ich auch nicht weiter von Fehlversuchen sprechen, sondern von Lerneinheiten.

 

Und jetzt nehmen wir mal das Ernährungsbeispiel vom Anfang: 10 kg abnehmen. Wir stellen uns nun vor, dass die entsprechende Person beschlossen hat, jede Mahlzeit solle zur Hälfte aus Gemüse bestehen.

 

Am Montag klappt es ganz gut, denn schließlich ist die Motivation noch hoch.

 

Dienstag kam so ein blöder Termin auf Arbeit in die Quere. Da hatte die entsprechende Person einfach keine Zeit ordentlich zu essen. Es musste schnell gehen.

 

Mittwoch ist die Motivation schon im Keller, aber abends wird vor dem eigentlichen Abendessen ein großer Salat gegessen.

 

Donnerstag wird wegen schlechtem Gewissen fast gar nichts gegessen außer ein paar Gurkenstücke. Das geht bis zum Abend gut. Dann kommen der Hunger und der Pizzabote mit einer Salamipizza und doppeltem Käse.

 

Freitag ist die Welt nur noch doof, weil die entsprechende Person ja mal wieder gezeigt hat, was für ein großer Versager sie ist…

 

Vielleicht kommt Dir das bekannt vor? Mir begegnen solche generalisierten (und auch dramatisierten) Aussagen oft. Da hilft nur der Perspektivwechsel zu Lerneinheiten.

 

Also lass uns das Drama mal aus der Situation rausnehmen und wie ein*e Wissenschaftler*in auf den Versuch schauen:

 

Montag: Warum lief es Montag gut? Vielleicht weil am Sonntag alles für den Montag vorbereitet wurde?

 

Dienstag: Wie oft kommen solche unvorhergesehenen Termine vor? Würde es vielleicht helfen eine Dose Champignons (oder ein anderes Gemüse) im Schreibtisch zu haben, dass dann zu einem belegten Brötchen vom Bäcker gegessen werden könnte?

 

Mittwoch: War es schön diesen Salat zu essen oder wäre eine Gemüsesuppe besser gewesen?

 

Donnerstag: Nichts essen führt zu Heißhunger-Attacken. Radikale Selbstbestrafungen sind somit nicht zielführend. Vielleicht hilft es kontinuierlich kleine Schritte umzusetzen und immer wieder nach zu schauen, was klappt und was nicht ;)

 

Freitag: siehe Donnerstag.

 

 

 

Genau hier möchte ich den Blogartikel beenden. Es ist okay, wenn Dinge nicht gleich klappen oder sie in der Vergangenheit nicht geklappt haben. Du hast die Chance daraus etwas für das Jetzt zu lernen.  Betrachte es wie ein Spiel oder wie das Laufenlernen als Baby. Die entscheidende Frage ist: Was hast Du daraus gelernt?

 

 

 


Kennst Du schon das Kunstwerk „Laktoseintoleranz“? Was all die Symbole, Farben und Formen bedeuten erkläre ich Dir für 0€ in der virtuellen Galerie.



Ich wünsche Dir viel Freude beim Eintauchen in die Welt der bunten Vielfalt Deiner Ernährung.

P.S.: Warum ich mit meinen drei Vornamen unterschreibe, erzähle ich Dir im Atelier-Club.


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